Sein Lebenslauf und Werdegang

Michael Richard Buck wurde als ältester Sohn des vermögenden Bauern Richard Buck am 26. September 1832 in Ertingen, Kreis Biberach, geboren, wo die Familie Buck schon seit dem 13. Jahrhundert lebte. Auch Michel, seín Rufname, sollte ursprünglich Bauer werden. Da er aber etwas schwächlich war und vielseitige Interessen zeigte, erlaubten die Eltern ihm schweren Herzens den Besuch des Biberacher Gymnasiums. Anschließend besuchte er das Jungeninternat für spätere Theologen in Ehingen mit einem sehr guten Abitur 1852. Schon in seiner Gymnasialzeit sammelte er Sagen und Sprüche und wurde Mitglied des Altertumvereins in Riedlingen.

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Im Herbst 1852 begann Michel Buck an der Universität in Tübingen Medizin, nicht wie von den Eltern gewünscht Theologie zu studieren. Neben seinem Studium, das er sehr ernst nahm, genoss er auch das dortige Studentenleben. Anschließend studierte er in München, schloss mit seiner Doktorarbeit ab und praktizierte darauf am Allgemeinen Krankenhaus in Wien. Eigentlich wollte er nun nach Amerika. Doch auf Bitten seiner Braut und späteren Frau Kreszenzia Brandegger aus Baach bei Zwiefalten blieb er in Tübingen, um sein Staatsexamen abzulegen. Gleichzeitig lernte er dort den berühmten Dichter Ludwig Uhland kennen, der wieder sein Interesse an der deutschen Sprache weckte.

Um heiraten zu können, versuchte Michel Buck, jetzt Dr. Buck, 1859 eine Arztpraxis zu eröffnen, was damals nicht leicht war. So war er kurze Zeit in Munderkingen, dann in Königseggwald, hier heiratete er, anschließend in Hohentengen, Altshausen und Aulendorf. 1874 wurde er zum Oberamtsarzt in Ehingen bestellt, wo er dann schon früh mit 56 Jahren am 15. September 1888 starb. Von seinen vier Kindern sind drei frühzeitig gestorben. Hier trat ihm das Leben mit all seiner Härte entgegen: Als Arzt und Vater konnte er das Leben seiner eigenen Kinder nicht erhalten. Nur seine älteste Tochter Oda Gisela (1860-1949) überlebte ihn und war mit dem Professor Dr. Aloys Schulte verheiratet. Das Geburtshaus von Michel Buck in Ertingen und das Wohnhaus und Grab in Ehingen sind noch vorhanden.

Neben seinem Arztberuf hat Michel Buck viele Veröffentlichungen geschrieben. Seine Vorliebe galt einmal der Namenkunde, das heißt der Erklärung von Orts-, Personen- und Flurnamen, dann der Geschichte Oberschwabens und der schwäbischen Mundart, besonders der von Ertingen.


Noch im Buchhandel erhältlich sind folgende Bücher:

  • "Kurze Chronik von Ertingen", Ravensburg, 1913 (Faksimiledruck)
  • "Michel Buck Brevier", Ertingen, 1981, mit den 3 Teilen
  • Erinnerungen aus meiner Kindheit (Bäuerliches Leben im 19. Jh.)
  • Bagenga (Gedichte im Ertinger Dialekt)
  • Der Bröller kommt (ein Fasnachtsspiel)
  • Michel Buck "Bagenga", Edition Isele Konstanz, 2005
  • Walter Bleicher "Dr. Michel Buck", Ertingen 1982
  • Text von Michael Noelle nach Heinz-Eugen Schramm, Michel Buck Brevier, S. 6/7

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